
Auch wenn sich Robert Glatzel und Ludovit Reis gegen den persönlichen Aufstieg und für einen weiteren Anlauf gemeinsam mit dem Hamburger SV entschieden haben, verliert die 2. Bundesliga doch Jahr für Jahr vielversprechende Akteure an die Bundesliga und andere Top-Ligen. Dawid Kownacki (von Fortuna Düsseldorf zu Werder Bremen), Leart Paqarada (vom FC St. Pauli zum 1. FC Köln) und Julian Justvan (vom SC Paderborn zur TSG 1899 Hoffenheim) sind nur drei von mehreren Beispielen, die durch von ihren Stammvereinen zurückbeorderten Leihspielern wie Marco John oder Maximilian Beier (von Greuther Fürth bzw. Hannover 96 zurück nach Hoffenheim) ergänzt werden. 113p1b
Und dennoch kann man sich sicher sein, dass auch 2023/24 in der 2. Bundesliga wieder jede Menge Spieler auflaufen werden, die zu Höherem berufen sind und für die das Unterhaus des deutschen Fußballs auch nur eine Durchgangsstation darstellen dürfte. Wir stellen nachfolgend zehn junge Spieler vor, die sich schon erste Sporen verdient und angedeutet haben, eine gute Karriere vor sich zu haben. Nicht ausgeschlossen ist natürlich, dass der eine oder andere dieser Jungprofis noch vor Beginn der neuen Zweitliga-Saison Ende Juli den Absprung sucht. Aktuell gehen wir aber davon aus, dass alle zehn 2023/24 in Liga zwei zu sehen sein werden.
Beim KSC war die Freude darüber groß, dass es gelungen ist, die Ausleihe von Paul Nebel um ein weiteres Jahr zu verlängern. Bereits in der abgelaufenen Spielzeit gehörte der offensive Mittelfeldspieler mit vier Toren und sechs Vorlagen in 32 Einsätzen zu den auffälligeren Akteuren der 2. Liga und soll nun weiter reifen, ehe der 1. FSV Mainz 05 sein Eigengewächs zurückbeordern will. Gespannt darf man darauf sein, wie sich das Zusammenspiel von Nebel mit Lars Stindl entwickelt, der von Borussia Mönchengladbach zum KSC zurückkehrt und das spielerische Element weiter stärkt.
Als Dieter Hecking im März zusätzlich zu seinem Posten als Sportvorstand interimsweise auch den Trainerjob beim 1. FC Nürnberg übernahm, war der Einbau von Nathaniel Brown eine der ersten Amtshandlungen. Und der 20-Jährige, der in der Jugend noch im offensiven Mittelfeld zu Hause war, avancierte auf der linken Abwehrseite zum Shooting-Star. Der in der Oberpfalz geborene Deutsch-Amerikaner hat sich mit seinen ersten elf Zweitliga-Auftritten schon in so manches Notizbuch gespielt, muss seine Premierensaison aber nun erst einmal bestätigen. Gelingt das, dürfte das Tor zur Bundesliga im Sommer 2024 weit offen stehen.
Ein Jahr zuvor hat Tim Lemperle eine Ausleihe zur persönlichen Weiterbildung noch abgelehnt, doch nun zeigte sich der zweifache U21-Nationalstürmer auf Anraten des 1. FC Köln und nach nur zwölf Kurzeinsätzen in der zurückliegenden Bundesliga-Saison doch dazu bereit, eine Klasse tiefer am Durchbruch zu arbeiten. Der trotz seiner 1,89 Meter schnelle und dribbelstarke Angreifer hat 2021/22 in 134 Bundesliga-Minuten bereits zwei Tore erzielt und könnte der Spieler werden, der in Fürth Kapitän Branimir Hrgota als Torschütze vom Dienst etwas entlasten soll.
Nach Nathaniel Brown verhalf Interimstrainer Hecking beim 1. FC Nürnberg auch Can Uzun zum Profidebüt. Der 17-jährige Offensivmann durfte an den letzten drei Spieltagen ran und stand im entscheidenden letzten Spiel sogar erstmals in der Startelf. Schon zuvor hatte Uzun, der in Regensburg geboren wurde, aber für die türkische U18-Auswahl spielt, im Nachwuchsbereich und in der zweiten Mannschaft aufhorchen lassen. So sehr, dass sowohl der FC Bayern München als auch die türkischen Top-Klubs Galatasaray und Fenerbahce Istanbul bereits Interesse signalisiert haben. Uzun scheint aber zunächst weiter in Nürnberg daran arbeiten zu wollen, sich im Profibereich zu etablieren.
In der vergangenen Saison war die Innenverteidigung nach der Doping-Sperre von Mario Vuskovic die größte Problemzone des Hamburger SV, der darauf nun schon mit der Verpflichtung von Guilherme Ramos (Arminia Bielefeld) reagiert hat und noch einen weiteren zentralen Abwehrspieler hinzuholen will. Nichtsdestotrotz sehen nicht wenige Beobachter auch im 20-jährigen Valon Zumberi, der 2022/23 auf zwei Kurzeinsätze kam, eine spannende Alternative. Klar ist allerdings auch, dass der kosovarische U21-Nationalspieler erst einmal die interne Konkurrenz hinter sich lassen muss.
Am Ende der vergangenen Saison befand sich Nicolo Tresoldi zwar in einem kleinen Loch und fehlte regelmäßig im Spieltagskader von Hannover 96. Nichtsdestotrotz halten die Niedersachsen weiter große Stücke auf den in Cagliari geborenen Angreifer, der in acht U19-Länderspielen für Deutschland drei Tore erzielt hat. Im 96-Trikot blieb Tresoldi, der im Herbst 2022 sogar sechs Mal von Beginn an ran durfte, in 13 Zweitliga-Spielen zwar ohne Treffer, hat in Testspielen seinen Torinstinkt aber bereits bewiesen und gilt nicht zufällig als Hoffnungsträger.
Elf Tore und fünf Vorlagen in 35 Spielen für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nord waren nicht genug für Jonah Fabisch, um den Sprung zu den Profis des Hamburger SV zu schaffen. Nach insgesamt elf Ausbildungsjahren bei den Hanseaten zog der zentrale Mittelfeldmann deshalb die Konsequenzen und entschied sich für einen ablösefreien Wechsel zum 1. FC Magdeburg, dessen Trainer Christian Titz ein gutes Händchen für Talente besitzt. Der in Nairobi geborene Fabisch, der 2021 ein A-Länderspiel für Simbabwe bestritten hat, könnte in einer spielstarken Mannschaft an der Seite von Baris Atik zu einer positiven Überraschung werden.
Obwohl sogar noch eine weitere Spielzeit für die U19 spielberechtigt, hat Elione Fernandes-Neto bereits zwölf Zweitliga-Spiele absolviert, davon immerhin drei von Beginn an. Der in Siegburg geborene Deutsch-Angolaner, der zuvor beim 1. FC Köln und bei Fortuna Köln ausgebildet wurde, agierte nach einem Zwischentief besonders im Saisonendspurt wieder auffällig und ist fraglos ein Versprechen für die Zukunft. Obwohl die Fortuna im zentralen Mittelfeld gut aufgestellt ist und mit Yannik Engelhardt für diese Position noch Verstärkung hinzugeholt hat, darf man von regelmäßigen Einsatzzeiten für Fernandes-Neto auch in der neuen Saison ausgehen.
Marko Ivezic hat schon in der Vergangenheit auf dem internationalen Transfermarkt etwa mit der Verpflichtung von Jae-Sung Lee nach der WM 2018 für Furore gesorgt und hat nun mit dem serbischen Nationalspieler Marko Ivezic möglicherweise wieder einen Coup gelandet. Der 21-Jährige, der sowohl auf der Sechs als auch im Abwehrzentrum spielen kann, soll mit seinen 1,91 Metern zu einer spielprägenden Figur werden. Geht der Kieler Plan auf, wäre damit aber wohl die Gefahr verbunden, dass die Störche für Ivezic nur eine Durchgangsstation werden.
Als sich der Wechsel von Marius Gersbeck zu Hertha BSC anbahnte, durfte sich Max Weiß zumindest kurzzeitig die Hoffnung machen, zur neuen Nummer eins des Karlsruher SC aufzusteigen. Zwar wurde dann mit Patrick Drewes vom SV Sandhausen doch ein gestandener Torhüter als Gersbeck-Ersatz geholt, doch Weiß gehört beim KSC dennoch die Zukunft. Der 19-Jährige hat seine beiden ersten Zweitliga-Spiele bereits mit guten Kritiken bestritten, sodass in Karlsruhe niemand Bedenken hätte, sollte Drewes ausfallen. Grundsätzlich aber ist es natürlich unabhängig davon das Ziel des U19-Nationalspielers, früher oder später regelmäßig im Tor zu stehen. Daran, dass Weiß eine entsprechende Chance nutzen würde, zweifelt in Karlsruhe kaum jemand.
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