Als im März 2020 pandemiebedingt auch der Fußball zum Stillstand kam und für die Vereine von heute auf morgen nicht nur die Zuschauereinnahmen komplett, sondern auch weitere Gelder aus den Bereichen Catering, Merchandising und Vermarktung ganz oder teilweise weggefallen sind, wurde vielfach auch von einer Chance gesprochen. Von einer Chance darauf, dass im weltweit populärsten Sport wieder vermehrt wirtschaftliche Vernunft Einzug hält und aberwitzige Ablösesummen und Gehälter nach und nach reduziert werden können. 4i4i13
Längst ist klar, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt hat. Zwar mag es für viele Zweit- und Drittliga-Spieler nun schwieriger sein, bei einem neuen Verein unterzukommen und einen gut dotierten Vertrag zu ergattern, doch auf dem absoluten Top-Niveau gilt weiterhin das alte Olympische Motto „Schneller, höher, weiter“. Das lässt sich auch anhand des Ende September veröffentlichten Forbes-Ranking 2021 mit den bestbezahlten Fußballern der Welt erkennen. Auf die zehn in diesem Ranking Führenden gehen wir im Folgenden etwas genauer ein.
1. Cristiano Ronaldo – 106,5 Millionen Euro 5c2s33
Juventus Turin war dem Vernehmen nicht übermäßig traurig darüber, als Cristiano Ronaldo seine Zelte in Italien abbrechen und nach England zurückkehren wollte. In erster Linie deshalb, weil damit das auf mehr als 31 Millionen Euro pro Saison geschätzte Netto-Gehalt des portugiesischen Superstars wegfiel und dem italienischen Rekordmeister im Etat Luft verschaffte. Ronaldo kehrte nach zwölf Jahren bei Real Madrid und eben Juventus zu Manchester United zurück, das zwar nur bescheiden anmutende 15 Millionen Euro Ablöse bezahlt haben soll, Ronaldo laut Forbes aber das Turiner Salär in gleicher Höhe weiterbezahlen soll. Hinzu kommen noch diverse Werbeeinnahmen, die dem 36-Jährigen umgerechnet weitere knapp 48 Millionen Euro pro Jahr einbringen sollen. Der fünffache Weltfußballer des Jahres liegt damit brutto als einziger Fußballer im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
2. Lionel Messi – 93,7 Millionen Euro 2t1fl
Nach über 21 Jahren kehrte Lionel Messi dem FC Barcelona im Sommer den Rücken, weil die mit rund 1,4 Milliarden Euro verschuldeten Katalanen nicht mehr dazu in der Lage waren, Messis Gehalt zu bezahlen. Nach wenigen Tagen des öffentlichen Bedauerns fand Messi indes schnell Trost bei Paris St. Germain und unterschrieb beim von Katar alimentierten französischen Hauptstadtklub einen Vertrag über zwei Jahre inklusive Option auf eine weitere Spielzeit. Bei PSG soll Messi umgerechnet 65 Millionen Euro pro Saison verdienen. Hinzu kommen von Adidas, Pepsi und Lays weitere zweistellige Millionenbeträge. Ähnlich wie bei Ronaldo haben sich für PSG die Ausgaben für Messi durch den Verkauf zahlreicher Trikots und den Gewinn neuer Sponsoren zumindest teilweise schon wieder amortisiert.
3. Neymar – 79,8 Millionen Euro 22z
Mit einer anno 2017 von Paris an den FC Barcelona überwiesenen Ablöse von 222 Millionen Euro ist Neymar nach wie vor der teuerste Fußballer der Welt, im Ranking der Top-Verdiener aber nur Dritter hinter Ronaldo und seinem alten und neuen Teamkollegen Messi. Wie Messi soll Neymar bei PSG 65 Millionen Euro pro Jahr kassieren, wobei darüber hinaus die Werbedeals des Brasilianers etwa mit Puma und PokerStars etwas weniger lukrativ sind. Weil Neymar mit 29 Jahren noch deutlich jünger ist als Messi und Ronaldo ist nicht unwahrscheinlich, dass der für seinen Hang zur Theatralik bekannte Offensivmann eines Tages zum weltweiten Top-Verdiener avanciert.
4. Kylian Mbappé – 36,6 Millionen Euro 4i2k52
Zusammen mit Neymar verpflichtete PSG 2017 auch Kylian Mbappé, für den insgesamt 180 Millionen Euro an die AS Monaco geflossen sind. Der 22-Jährige wurde 2018 bereits Weltmeister, mehrfach Meister und Torschützenkönig in Frankreich, sehnt sich indes noch nach dem Gewinn der Champions League. Obwohl PSG dafür im Sommer nochmals investiert hat, wollte Mbappé den Verein in Richtung Real Madrid verlassen, wobei die Königlichen letztlich nicht dazu bereit oder vielleicht auch nicht dazu in der Lage waren, die aufgerufene Ablöse von 200 Millionen Euro zu bezahlen. Im Sommer 2022 ist Mbappé nun nach jetzigem Stand ablösefrei und dürfte diesen persönlichen Vorteil nutzen, um im Gehaltsranking dem Spitzentrio zumindest sehr nahe zu kommen. Für 24 Millionen Euro pro Jahr wie im Moment bei PSG dürfte Mbappé, der sein Salär unter anderem als Testimonial der FIFA-Reihe aufbessert, kaum zu haben sein.
5. Mohamed Salah – 34,9 Millionen Euro 6v4ac
Wie Mbappé hofft auch Mohamed Salah auf eine deutliche Erhöhung seiner Bezüge, spätestens mit Vertragsablauf 2023. Der FC Liverpool bemüht sich aber bereits jetzt intensiv darum, den ägyptischen Angreifer von einer langfristigen Zukunft bei den Reds zu überzeugen, wobei Salah dem Vernehmen nach aber auch eine Veränderung reizen würde. Weil die Großklubs außerhalb Englands von wenigen Ausnahmen abgesehen im Moment aber kaum dazu imstande sein dürften, Liverpool zu überbieten, ist eine Unterschrift Salahs bei den Reds nicht unwahrscheinlich. Einer weiteren Zusammenarbeit mit Adidas und Pepsi, für die der englische Meister von 2020 und Champions-League-Sieger von 2019 wirbt, würde eine Verlängerung in Liverpool sicherlich nicht im Wege stehen.
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6. Robert Lewandowski – 29,8 Millionen Euro 4y5t
Insgesamt ist das Gehaltsniveau in der Bundesliga zwar niedriger als etwa in der Premier League, doch der FC Bayern München ist durchaus dazu in der Lage, Spitzengehälter zu bezahlen. Gut 23 Millionen Euro soll Robert Lewandowski beim deutschen Rekordmeister kassieren, zu denen dank Werbedeals mit Huawei, Nike und T-Mobile noch eine ordentliche Summe hinzukommt. Möglich zwar, dass der amtierende Weltfußballer andernorts noch etwas mehr verdienen könnte, doch nach mittlerweile sieben sehr erfolgreichen Jahren beim FC Bayern gilt inzwischen ein Karriereende des polnischen Nationalspielers in München trotz stetiger Spekulationen in Transfernews Deutschland etwa um ein Interesse von Real Madrid als nicht unwahrscheinlich. Treffsicher ist Lewandowski, der gerade den nur scheinbar ewigen Torrekord von Gerd Müller mit 41 Saisontoren knapp überboten hat, auf jeden Fall auch mit 33 Jahren noch.
7. Andres Iniesta – 29,8 Millionen Euro 6n5s3z
Etwas überraschend taucht in diesem Ranking auch ein Spieler auf, der sich aus dem großen Fußball eigentlich schon verabschiedet hat. Doch Andres Iniesta, der mit dem FC Barcelona alle möglichen Titel gewonnen und Spanien nicht nur zu zwei EM-Titeln verholfen, sondern im WM-Finale 2010 gegen die Niederlande in der Verlängerung auch das goldene Tor erzielt hat, ist mit 37 Jahren noch immer aktiv – in Japan. Bei Vissel Kobe erhält der technisch herausragende Mittelfeldmann knapp 27 Millionen Euro pro Jahr und besitzt darüber hinaus auch noch den einen oder anderen lukrativen Werbevertrag.
8. Paul Pogba – 28,9 Millionen Euro k2x9
Laut Transfer Insider Fabrizio Romano hat Manchester United schon vor Monaten eine Verlängerung seines 2022 auslaufenden Vertrages angeboten. Die Offerte liegt auch nach wie vor auf dem Tisch, doch bislang haben weder der Franzose noch seine Berater reagiert. Mutmaßlich auch deshalb, um andere Möglichkeiten abzuklopfen, die mit einer Gehaltssteigerung verbunden wären. Dabei bezieht Pogba bei Man United ohnehin mehr als 23 Millionen Euro und unter anderem von Adidas noch Werbegelder in Höhe von weiteren knapp fünf Millionen Euro. Doch ein ablösefreier Manchester United Transfer würde sich vermutlich noch einmal richtig bezahlt machen.
9. Gareth Bale – 27,3 Millionen Euro 2z5p5z
101 Millionen Euro hat sich Real Madrid 2013 die Verpflichtung von Gareth Bale alleine an Ablöse kosten lassen. Hinzu kommen 22,5 Millionen Euro pro Jahr, womit der walisische Nationalspieler die Königlichen bis heute rund 300 Millionen Euro gekostet haben dürfte – bei einer gemessen daran eher geringen Gegenleistung, konnte Bale die hohen Erwartungen doch nur selten wirklich erfüllen und war stattdessen häufig im Krankenstand. In Madrid ist man deshalb sicher nicht traurig darüber, dass der Vertrag des 32-Jährigen am Saisonende ausläuft. Eine Verlängerung gilt als nahezu ausgeschlossen. Wie es mit Bale, der auch schon Gedanken an ein Karriereende geäußert haben soll, dann weitergeht, ist im Moment offen. Finanziell aber wird der immer noch wuchtige Offensivmann sicherlich Abstriche hinnehmen müssen.
10. Eden Hazard – 24,7 Millionen Euro cmd
Auch für Eden Hazard hat Real Madrid tief in die Tasche gegriffen und 2019 rund 115 Millionen Euro an den FC Chelsea überwiesen. Ähnlich wie bei Bale fällt die Gegenleistung bisher aber dürftig aus. Auch Hazard, der in England jahrelang zu den herausragenden Akteuren zählte und wie Bale nun 22,5 Millionen Euro pro Jahr kassiert, wurde in Madrid vom Verletzungspech verfolgt und erreichte bei seinen Einsätzen nur selten sein Top-Niveau. Bis zum Vertragsende 2024 bleibt dem 30-Jährigen aber noch genügend Zeit, um die hohen Ausgaben zu rechtfertigen.
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